Schiefer – Entstehung des Natursteins
Geschichte:
Schiefer und vergleichbare Natursteine, wie Gneis und Quarzit, sind überwiegend im Alpenraum zu finden und dienten insbesondere der Verarbeitung von Dachplatten, Schreibtafeln, Boden- Tischplatten und Simsen. Im Jahre 1565 wurde der Schieferabbau schweizweit das erste Mal urkundlich erwähnt – der Ursprung war im Schieferbergwerk Landesplattenberg im Kanton Glarus (Engi). Durch das Siedlungswachstum stieg auch das Interesse an Dachschiefer – die Nachfrage hat deutlich zugenommen. Die grösste Blüte erlebte der Schieferbergbau im 19. Jahrhundert und dauerte bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Entstehung:
Schiefer ist ein Umwandlungsgestein, ein sogenanntes metamorphes Gestein. Die Entstehung von Schiefer (vor ca. 400 Millionen Jahren) ist auf feinkörnige Tonschlamm-Massen zurückzuführen, die sich auf dem Meeresboden abgelagert und unter Auflagerungsdruck zu Tonstein verfestigt haben. Tonschiefer entsteht in der Epizone (das ist die Tiefenzone von 8 – 10 km). Die Körner der Minerale sind so klein, dass sie mit blossem Auge kaum sichtbar sind – lediglich eine anthrazitgraue, gelbliche oder rötliche Oberfläche ist erkennbar.
Durch die Ausdehnung der Tonminerale (entlang der Scherfläche) und das Kristallisieren unter dem Druck der Erdwärme, werden plättchenförmige Mineralien erzeugt. Die vielen übereinander gelegenen Platten und plättchenartigen Strukturen (Glimmer) sind typisch für das Natursteinmaterial und machen die besondere Eigenschaft – die relativ leichte Spaltbarkeit - von Schiefer aus. Die einzelnen Schichten der Plättchen sind einfach voneinander trennbar, ohne dass diese zerstört werden. Der Name „Schiefer“ umschreibt somit die spezielle Charaktereigenschaft des Natursteins, denn das Wort „Schiefer“ stammt vom ursprünglichen „schiver“ ab, was Holzsplitter oder Steinsplitter bedeutet.
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